Potenziale im internationalen Business heben
Internationale Personalberatungen sind häufig als Franchisesystem organisiert, bei denen die einzelnen Filialen als rechtlich selbständige Einheiten agieren. Sie nutzen zwar die Kraft einer starken Dachmarke und Synergien im grenzüberschreitenden Recruiting. Doch die eigene Kunden-Datenbank, das Herzstück des Geschäfts, hütet jeder Franchisenehmer meist wie seinen Augapfel. Dabei könnte ein gemeinsamer Zugriff aller Filialen auf die Daten im Verbund die Schlagkraft der Personalberatung deutlich erhöhen. Mit intelligenten Software-Lösungen lässt sich genau steuern, welche Daten genau geteilt werden.
Potenziale bleiben häufig ungenutzt
„Wir stellen häufig fest, dass international aufgestellte Personalberatungen zwar auf nationaler oder regionaler Ebene ihre Datenbanken uneingeschränkt teilen und die damit verbundenen Synergien im Recruiting nutzen. Dagegen arbeiten sie auf internationaler Ebene häufig mit komplett getrennten Datenbanken. Damit bleibt ein großer Mehrwert des Verbundes ungenutzt. Wir glauben, dass Micro-Datenbanken mit gleichzeitigem Zugriff auf die Ergebnisse der globalen Datenbank eine bessere Lösung darstellen“, erklärt Patrick Geyer, Geschäftsführer bei Starhunter, einem Anbieter von Software für Personalberater.
Völlige Transparenz muss nicht sein
Doch was sind die Haupt-Gründe für die bisher eher ablehnende Haltung von Headhuntern, die Kandidaten-Datenbanken mit den anderen Filialen des internationalen Verbundes zu teilen? Die einzelnen Niederlassungen agieren oft mit eigener Ergebnisverantwortung oder als relativ unabhängige Franchisenehmer. Sie möchten ihre Datenbanken verständlicherweise nicht in vollem Umfang teilen, da sie eine wichtige Basis des Geschäftsmodells darstellt, die sie nicht aus der Hand geben wollen. Doch völlige Transparenz untereinander muss auch nicht sein. Absolut sinnvoll ist es jedoch, den anderen Filialen einen eingeschränkten Zugriff auf bestimmte, vorher klar definierte Daten zu ermöglichen. Oder den Zugriff nur mit Zustimmung des Besitzers der Daten zu erlauben.
Lösung: Eingeschränkter Zugriff auf die Daten
In der Praxis kann das folgendermaßen aussehen: „Wir empfehlen, die Ergebnisse der Kandidatensuche nur rudimentär und nicht personenbezogen darzustellen. Man erhält also im ersten Schritt eine anonymisierte Trefferliste und den zuständigen Personalberater vor Ort. So kann der Ansprechpartner, der den Kandidaten persönlich kennt, seine Einschätzung über dessen Eignung für ein bestimmtes Job-Profil abgeben, sowie das Interesse auf Kandidatenseite abklären und dann den Kontakt herstellen“, so der Starhunter-Geschäftsführer.
Auf diese Weise bleibt jede Filiale Herr über die eigene Datenbank, kann aber die Synergien des Verbundes nutzen und schneller die passenden Kandidaten finden. „Wir bemerken, dass eine gemeinsame Datenbank mit gleichzeitigen Einschränkungen die Akzeptanz bei den Standorten deutlich erhöht. Sobald diese implementiert ist, können alle Partner vom Zugriff auf überregionale Kundendaten profitieren. So lässt sich gerade bei komplizierten Aufträgen von international aufgestellten Kunden deutlich schneller und wesentlich effizienter reagieren“, sagt Patrick Geyer.
Wichtige Voraussetzung für so eine IT-Lösung ist, dass alle Niederlassungen mit der gleichen Datenbank-Software ausgestattet werden. Dabei ist eine ausgiebige Beratung und Unterstützung des Softwareanbieters beim Onboarding notwendig. „Hier geht es nicht nur um die technische Implementierung, sondern auch darum, die einzelnen Standorte mit einem sicheren inhaltlichen Gefühl und auf rechtlicher Ebene abzuholen“, erklärt Patrick Geyer.
Fazit
Eine intelligent ausgesteuerte und grenzüberschreitende genutzte Kandidaten-Datenbank kann bisher ungenutztes Potenzial bei international aufgestellten Personalberatungen heben. So lassen sich die besten passenden Kandidaten wesentlich treffgenauer und rascher finden als bisher. Wer als internationaler Player auch künftig darauf verzichtet, riskiert im Wettbewerb von agileren Headhuntern abgehängt zu werden. „Internationale Standorte auf der Website aufzulisten sieht natürlich wunderbar aus. Es hilft aber wenig, wenn die Zusammenarbeit aus technischen Gründen nicht funktioniert“, so Patrick Geyer.
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Über den „Headhunter of the Year“- Award
Der „Headhunter of the Year“-Award kürt die besten Personalberatungen in Deutschland für herausragende Leistungen in fünf verschiedenen Kategorien: Candidate Experience, Executive Search, Recruiting Innovation, Best eBrand und Best Newcomer.
Ziel des Awards ist es, hohe Qualität und Professionalität von Personalberatungen zu würdigen, die Vordenker herauszustellen und Innovationen in der Personalberatungsbranche zu fördern. Mit der Gala Veranstaltung zur Verleihung der Awards hat sich Experteer zum Ziel gesetzt, eine Plattform für die Personalberaterbranche zu etablieren, die den intensiven Austausch und den Bau neuer Netzwerke ermöglicht.