Der Kandidat ist das Maß aller Dinge

Kaum zu glauben – aber auch im Jahr 2017 gibt es immer noch Recruiter, die Bewerbern noch nicht einmal bestätigen, dass ihre Bewerbung eingegangen ist. Ein absolutes „No Go“. Wünschen sich doch laut der aktuellen Candidate-Journey-Studie des Beratungsunternehmens MetaHR und der Jobbörse Stellenanzeigen.de über 62 Prozent der Kandidaten, regelmäßig über den Stand ihrer Bewerbung informiert zu werden, gut ein Viertel der 773 Befragten erwarten das sogar. Ein ähnliches Bild ergibt eine Umfrage, die Softgarden gemeinsam mit dem Personalmagazin durchgeführt hat. Hier sehen die befragten Kandidaten in Transparenz und Service die wichtigsten Kriterien für die Jobsuche – für die allerdings Arbeitgeber durchschnittlich die schlechtesten Noten erzielen. Keine guten Voraussetzungen für eine positive Candidate Experience.

Bei „Candidate Experience“ geht es um die Summe der Erfahrungen, die ein Bewerber während des Prozesses mit seinen Ansprechpartnern und dem Arbeitgeber macht.

Hier spielen Personalberater und Researcher, die am Anfang des Prozesses stehen, eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt darum wird im Rahmen des „Headhunter of the Year“-Awards in einer eigenen Kategorie speziell die Qualität von Personalberatungen mit Blick auf die Candidate Experience bewertet. Für Kunden können solche Qualitätssiegel eine wichtige Orientierungshilfe für die Auswahl des passenden Dienstleisters sein. Für Headhunter sind sie ein Feedback-Instrument. „Ein derartiges Siegel zeigt, dass man dabei vieles richtig macht und bestätigt somit die Qualität und das Engagement eines Personalberaters, sagt Roland Netter, Vorstand bei GKM-recruitment und Mitglied im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V..

Wertschätzung ist der Schlüssel zum Recruiting-Erfolg

Doch was ist nun entscheidend für eine gelungene Candidate Experience? Katharina Wolff, Geschäftsführerin von D-Level, nennt drei wichtige Anforderungen: Eine wertschätzende Kommunikation, ein schneller Prozess und gutes Erwartungs-Management. „Das bedeutet, dass Recruiter sehr individuell auf den Kandidaten eingehen müssen“, betont sie. Schon kleine Zeichen, wie die Übermittlung guter Wünsche für das bevorstehende Bewerbungsgespräch, könnten da sehr wichtig sein. Marcel Jeske, Senior Berater bei Personalwerk Sourcing empfiehlt: „Zwischen Erstkontakt und dem persönlichen Treffen aller Beteiligten, bietet es sich an, im Turnus von 7 Tagen – maximal 2 Wochen – den Kandidaten über den aktuellen Stand des Prozesses zu informieren.“

Eine entscheidende Grundlage, um so auf Bewerber eingehen zu können, bildet ein gutes Bewerber-Management. Das basiert wiederum auf einem guten Bewerber-Management-System, also einer IT-Lösung, in die Recruiter alle eingereichten Unterlagen einpflegen sowie Einschätzungen und Informationen zu einzelnen Kandidaten hinterlegen. „Das bietet die Möglichkeit, eingehende Profile mit verschieden Ratings zu versehen und Erinnerungen für ein Statusupdate einzupflegen“, sagt Personalwerk-Berater Jeske. „Wir müssen unsere Kandidaten richtig verstehen und kennenlernen und sie damit auch mit den richtigen Projekten und Positionen in Kontakt bringen. Dazu gehören heute sehr gute Informations- und Managementsysteme, aber auch eine gute Pflege dieser Informationen – also eben der professionelle Umgang mit Tools und Prozessen“, erklärt GKM-recruitment-Vorstand Netter.

Bewerber erwarten eine schnelle Entscheidung

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Ein wichtiger Punkt: Der Prozess sollte nicht zu lange dauern. Maximal sechs Wochen, optimal sind vier Wochen. Die Studie von Softgarden/personal magazin hat ergeben, dass 60 Prozent der über 1130 befragten Bewerber erwarten, dass der Gesamtprozess höchstens einen Monat dauert – eine Erwartung, die allerdings nur zu 28 Prozent erfüllt wird. Gerade, wenn es mal wieder länger dauert, ist eine gute Begleitung seitens der Personalberatung entscheidend: Bewerber, die regelmäßig angesprochen und informiert werden, bleiben leichter bei der Stange. Wer hingegen gar nichts hört, wendet sich enttäuscht dem nächsten potenziellen Arbeitgeber zu. Das kann wehtun, wenn die Absage des Kandidaten bekommt, der wahrscheinlich das Rennen gemacht hätte.

Headhunter of the Year – Das Magazin

Im Magazin zum Award finden Sie die Bilder der Verleihung und Aftershow-Party, alle Insights zu den 15 Gewinnern und den Rückblick auf die Leaders‘ Lounge – dem Event für Personalberater mit spannenden Impulsen und intensivem Austausch zu aktuellen Trends und Innovationen in der Branche.

Über den Headhunter of the Year- Award

Der „Headhunter of the Year“-Award kürt die besten Personalberatungen in Deutschland für herausragende Leistungen in fünf verschiedenen Kategorien: Candidate Experience, Executive Search, Recruiting Innovation, Best eBrand und Best Newcomer.

Ziel des Awards ist es, hohe Qualität und Professionalität von Personalberatungen zu würdigen, die Vordenker herauszustellen und Innovationen in der Personalberatungsbranche zu fördern. Mit der Gala Veranstaltung zur Verleihung der Awards hat sich Experteer zum Ziel gesetzt, eine Plattform für die Personalberaterbranche zu etablieren, die den intensiven Austausch und den Bau neuer Netzwerke ermöglicht.